Am heutigen Montagmorgen war es endlich soweit: Das GymBu öffnete nach monatelangem Ausharren im Homeoffice wieder seine Tore für zahlreiche Schülerinnen und Schüler.
Rund fünf Monate war unsere Schule mit wenigen Ausnahmen ein verwaister Ort. Doch diese Zeit des Distanzlernens scheint nun vorerst (und hoffentlich endgültig) vorbei zu sein. Zunächst noch im sogenannten “Szenario B”, heißt in geteilten Klassen, strömten die SchülerInnen heute wieder in ihre Klassenräume.
Dabei sah man in fast durchweg leuchtende Augen – eine Atmosphäre wie am ersten Schultag lag in der Luft. Dabei kam es durchaus auch zu komischen Situationen. So fand beispielsweise eine Schülerin der neunten Klasse ihren Klassenraum zunächst nicht mehr, während ein Mitschüler bei der morgentlichen Outfitwahl “versehentlich” zwei T-Shirts übereinander gezogen hatte. In beiden Fällen hatte das Homeoffice wohl kleinere Spuren hinterlassen, die jedoch definitiv in die Kategorie “humorvoll” fallen und keinen größeren Anlass zur Sorge bieten.
Auch dass eine Lehrkraft zunächst von zufällig vorbeilaufenden, feixenden Schülern dezent darauf hingewiesen werden musste, dass die Gesichtsmaske morgens offenbar falsch herum aufgezogen wurde, fällt wohl in die augenzwinkernde Kategorie “verzeihlich”.
In fast allen Klassenzimmern sah man dann morgens durch offene Türen begeisternd gestikulierende PädagogInnen, die in ihren ersten Stunden – oft durch die Klassenlehrerteams gehalten – endlich wieder mit ihren Schützlingen ins Gespräch kommen konnten. Es herrschte ein reges Treiben und vielerorts eine corona-freundliche open-door-policy. Der kollegiale Pausenaustausch im Lehrerzimmer spiegelte dieses Bild:
“Endlich konnte man mal wieder normal mit den Kids reden.”
“Es reichte jetzt auch – unser Platz ist doch einfach hier und nicht am PC.”
“Man sind die alle groß geworden.”
“Die Schüler hatten sich und uns sooooo viel zu erzählen; gut, dass wir nun alle wieder hier sind.”
…um nur einige aufgeschnappte Gesprächsfetzen im ungefähren O-Ton wiederzugeben. Es war eben nicht nur für die SchülerInnen eine harte Zeit, in der der eigene “Job” zur Zerreißprobe wurde.
Doch auch diese wussten viel zu berichten. So bot der erste Schultag genug Zeit, um sich über Sorgen und Nöte auszutauschen – vor allem das Vermissen der Freunde stand hier im Fokus. Allerdings haben auch viele SchülerInnen die Zeit zu nutzen gewusst – ein höherer Skilllevel in Videospielen wurde dabei ebenso diskutiert, wie das Vertiefen von Sprachkenntnissen, dem Bewusstwerden späterer Berufswünsche oder dem Vertiefen familiärer Bindungen.
Was man jedoch immer wieder hörte, waren zwei Sätze:
“Hoffentlich müssen wir nie wieder ins Homeoffice…”
und
“Schade, dass wir noch nur die Hälfte sind…”
Beide Aussagen fassen das lachende und das weinende Auge dieses ersten Schultags am GymBu gut zusammen: Sorgen und Hoffnungen gehen Hand in Hand. Da geht es den Kleinen genauso wie den Großen.
Doch das Schlimmste scheint nun vorerst vorbei: Sicher werden die ersten Tage nun erstmal dazu genutzt werden, soziale Strukturen zu reaktivieren, inhaltliche Defizite zu erkennen und aufzuarbeiten sowie einfach wieder einen “normalen” Alltag für die SchülerInnen zu schaffen. Der Balanceakt zwischen fairen Noten im Juli und einem sanften Übergang vom langen Distanzlernen hin zum Präsenzunterricht wird dabei sicher die größte Herausforderung für alle an Schule Beteiligten sein. Doch gemeinsam werden wir das hinbekommen – das GymBu kann endlich wieder (fast) wie gewohnt für seine Schützlinge da sein: Und das ist doch die Basis für eine positive nahe und mittlere Zukunft.
Also – Auf geht’s! 🙂