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Besuch des 10. Jahrgangs in der Gedenkstätte Mittelbau-Dora

Die trüb-kalte Jahreszeit passte zur bedrückenden Erfahrung der Gedenkstätte

Unsere Exkursion am 23. Januar zur KZ-Gedenkstätte Mittelbau-Dora war eine eindrucksvolle und bewegende Erfahrung. Nach der Ankunft empfing uns eine Mittarbeiterin der Gedenkstätte, die uns die Geschichte des Lagers erklärte. Wir hörten zunächst die bewegenden Berichte von Überlebenden. Diese machten die schrecklichen Ereignisse der Vergangenheit besonders greifbar.
Anschließend gingen wir zum ehemaligen Bahnhof, an dem die Häftlinge ankamen. Hier wurde uns erklärt, unter welchen Umständen sie transportiert wurden – oft tagelang ohne Nahrung und Wasser, in überfüllten Waggons. Durch diese Umstände überlebten viele die Reise nicht.
Wir besichtigten auch den unterirdischen Stollen, in denen die Gefangenen unter lebensgefährlichen Bedingungen Raketen (die so genannten “Vergeltungswaffen”) für das NS-Regime produzieren mussten. Die Dunkelheit, die Enge und die Vorstellung, hier Tag und Nacht ohne frische Luft arbeiten zu müssen, waren beklemmend.
Im Anschluss daran besuchten wir die ehemalige Feuerwache und eine Ausstellung welche über die gescheiterte und erfolgreiche Fluchtversuche vor Ort berichteten. Die Geschichten der Häftlinge, welche versuchten, der Unmenschlichkeit der Lager zu entkommen, waren bewegend.
Weiter gingen wir zum Krematorium und dem Aschefriedhof. Hier wurden die sterblichen Überreste unzähliger Opfer verbrannt und den Abhang hinab geworfen. Der Ort strahlte eine bedrückende Stille aus.

Zum Abschluss besuchten wir das Museum, in dem persönliche Gegenstände, Briefe und Fotos ehemaliger Häftlinge ausgestellt waren, die wir zu Beginn in den Berichten kennengelernt hatten. Diese letzten Eindrücke verdeutlichten nochmals die Grausamkeit der damaligen Zeit. Die Exkursion hinterließ uns alle tief bewegt und nachdenklich. Sie zeigte uns eindringlich, wie wichtig es ist, sich mit der Vergangenheit auseinanderzusetzen, um aus ihr für die Zukunft zu lernen und sich aktiv gegen Hass und Intoleranz einzusetzen.


Text: Franziska und Carina (10a), Fotos. Hr. Rode