Eine Doppelstunde Geschichtsunterricht – aber nicht im Klassenraum. Getreu diesem Motto stellte der Besuch eines außerschulischen Lernortes mitten in Burgdorf für Schüler*innen der zehnten Klassen auch in diesem Jahr ein besonderes Ereignis zum Ende des Schuljahres dar: Aus dem “Arbeitskreis Gedenkweg 09. November” führten ehrenamtliche ExpertInnen Schüler*innengruppen durch die Innenstadt Burgdorfs, um über die Schicksale der jüdischen Menschen Burgdorfs, die zur Zeit des Nationalsozialismus vertrieben und oftmals getötet wurden, zu berichten.
Wie sich im Nachgang aus vielen Gesprächen ergeben hat, war für die jungen Menschen besonders überraschend, wie viele Stolpersteine rund um die Marktstraße verlegt sind, dass Burgdorf eine Synagoge hatte und wie viele Stolpersteine aus der Initiative des Künstlers Gunther Demnig seit nunmehr 1992 zwischen Sizilien und Nordnorwegen verlegt wurden: Allein Im Jahr 2023 wurde der 100 000 Stolperstein verlegt.
Im Gegensatz zu anderen zentralen Gedenkstätten ist diese Art der Erinnerung dezentral, unscheinbarer und lädt doch mit den Geschichten hinter den Steinen zu einem vertieften Auseinandersetzen mit der deutschen Geschichte im Allgemeinen sowie der Burgdorfer Geschichte im Speziellen ein.
Unser herzlicher Dank geht wie in den Jahren zuvor an alle Ehrenamtlichen des “Arbeitskreises Gedenkweg 09. November” für die informativen und interessanten Führungen. Gerade die Unterschiedlichkeit in den Führungen und Gesprächen ist es, was neben den Lernenden auch die Lehrkräfte jedes Jahr aufs Neue fesselt.
Text: Hr. Rode, Fotos. Hr. Rode / Hr. Freischmidt