Im Rahmen des Deutschunterrichts des 13er Grundkurses von Herrn Freischmidt versuchten sich die Schüler*innen an Zynismus in Form eines ebensolchen Zeitungskommentars. Eingebettet war diese kompetenzübergreifende Übung in die aktuelle Unterrichtsthematik zum Sprachwandel im Deutschen. Nachfolgend möchten wir Ihnen und euch gern exemplarisch einen besonders zynischen Schülertext präsentieren – bitte dieses Bonmot mit einem Augenzwinkern lesen und gerne selbst eine Meinung bilden. Viel Spaß.
Die deutsche Sprache: Eine Momentaufnahme
Erst kürzlich wurde wieder über das neue Jugendwort des Jahres berichtet. Dabei tappte der Fernsehmoderator in ein ordentliches Fettnäpfchen. Für eine Blamage hätte zwar schon sein Haaransatz gereicht aber darüber hinaus erzählte er feuchtfröhlich, dass er gerne mit seiner Co-Moderatorin smashe. Entweder hat er hier durch Unwissenheit seine Kollegin in Verlegenheit gebracht oder er träumte doch wie die Ornithologen von Vögeln… In der heutigen Jugendsprache würde man dazu wohl eher „pass“ sagen.
Falls Sie nun bei dem ein oder anderen Begriff etwas gestutzt haben, dann sind Sie wohl mit einem Fuß schon im Grab.
Vielleicht habe ich mich nun gerade an der einen oder anderen Stelle im Ton vergriffen. Dafür möchte ich mich bei ihnen, dem Leser-Abi (und damit ist keine Abkürzung für das Abitur gemeint, sondern eine respektvolle Bezeichnung für „Bruder“), entschuldigen. Aber respektvolle Diskurse sind heute generell keine Selbstverständlichkeit. Die Anonymität über die sozialen Medien lädt einen so offen ein wie Putin derzeit alle Despoten der Welt.
Ebenso sieht es mit Anglizismen aus. Nicht nur aus dem Englischen übernehmen wir jetzt Wörter – nein, aus aller Herren Länder. Damenländer oder doch Diversländer? Wir wollen ja keinen mit unserer Sprache ausschließen. Es sollen ja keine Tränen fließen. Die deutsche Sprache ist ja nicht kompliziert genug, da sollten wir sie mit Gendergerechtigkeit dringend noch ein bisschen anreichern. Damit wir dem deutschen Qualitätssiegel der Unübersichtlichkeit noch ein wenig gerechter werden.
Aber wie sieht es nun für den Snapshot aus? In der Momentaufnahme meine ich natürlich, pardon. Nun die deutsche Sprache in 30 Jahren wird uns wohl genauso so fremd sein wie jene aus dem 16. Jahrhundert. Denn etliche Einflüsse befeuern in rapidem Tempo die Sprache. Sprache scheint einem immer nur kurz vertraut und der Wandel heißt Normalität. So war es und so wird es wohl auch immer sein.
Text: Schüler aus gA-de3, Bild: Pixabay