Im Rahmen des Deutschunterrichts unseres nächsten Abiturjahrgangs sind die Schülerinnen und Schüler des Prüfungskurses von Herrn Freischmidt in Goethes Fußstapfen getreten und haben eigene Gedichte verfasst, welche thematisch in die Epoche des Sturm und Drang passen sollten. Ein besonders gelungenes Stück von Finja möchten wir Ihnen hier nicht vorenthalten – trifft es die Erlebnislyrik der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts doch so sehr auf den Punkt, dass selbst Goethe vermutlich vor Ehrfurcht erstarren würde.
Und um das Ganze abzurunden, zeigte Mitschülerin Lisa-Marie auch noch ihre ganze künstlerische Klasse, indem sie Finjas Gedicht auf Ihre ganz eigene Art in einem kleinen Gemälde interpretierte. Sensationell!
Du bist doch die Person
Mit starrem Blick und weinender Seele
wart ich hier.
Doch es verschließt mir die Kehle,
dass du nie sein wirst mit mir.
Mein Herz zerschmettert in kleinste Teile,
ich denke nicht, dass es jemals verheile.
Mit blindem Blicke betracht’ ich die Welt,
einst so vertraut, nun doch so fremd
Es entschied wohl eine höhere Macht,
dass wir getrennte Wege gehen müssen in dieser Nacht.
Aber sage mir, warum wird die Welt von einer höheren Macht regiert,
wenn doch ohne die Kraft der Liebe die Menschheit erfriert?
Ich dachte immer wir wären für die Ewigkeit,
doch jetzt fällt ein dunkler Schatten über unsere Herrlichkeit.
Warum sie gegen unsere Liebe sind, versteh’ ich nicht,
du bist doch die Person, die die Welt so sieht wie ich.
Du bist doch die Person, die sich wie zuhause anfühlt,
und meine lodernden Flammen der Wut gegen sie kühlt.
Nun bin ich hier und du bist dort,
und alles, was ich will ist das WIR an einem Ort.
Text: Hr. Freischmidt, Gedicht: Finja / Bild: Lisa-Marie (beide Jg. 13)