Vom 04. bis 06. Juli 2022 verbrachten wir, die Klasse 10a, unsere Klassenfahrt in Berlin. Dort hatten wir ein volles, aber interessantes Programm, bei dem wir einige wichtige politisch-geschichtliche Stationen abgearbeitet haben. Nach einer um zwei Stunden verspäteten Ankunft an unserer Unterkunft stellten wir unsere Koffer im Gepäckraum ab, um unseren ersten Termin nicht zu verpassen. Denn wir begannen mit der wohl wichtigsten Station, der Besichtigung des Bundestages, bei der wir viel gelernt und einen tiefen Einblick in die Regierungsarbeit bekommen haben. Anschließend ließen wir den Abend bei einem gemeinsamen Abendessen im 50er-Jahre Restaurant „Route 66“ ausklingen. Bei der Ankunft zurück in unserer Unterkunft erwartete uns noch eine turbulente Überraschung: der längste Check-In ever – bis 2 Uhr morgens! Doch mit viel Geduld, Durchhaltevermögen und Power-Naps auf dem Parkplatz vor dem Eingang sowie spontanen Tanzeinlagen zum Zeitvertreib konnten irgendwann doch noch die Zimmer bezogen werden.
Nach einer kurzen Nacht begann unser zweiter Tag mit einem Besuch im Stasi-Museum. Auch dort konnte unser geschichtlicher Horizont erweitert werden. Wir besichtigten die Arbeitsräume Erich Mielkes, erfuhren, wie man Wanzen in Türen einbaut, dass Punks als Feinde des Systems galten und viele Leute extrem allein gelassen, manipuliert und vom System gebrochen wurden. Nachmittags besichtigten wir das Wall Museum und die East Side Gallery. Abends erlebten wir das Highlight der Klassenfahrt: Wir gingen in Abendgarderobe ins Stage Theater des Westens Berlin und schauten uns das Musical „Ku`damm 56“ an (aus dem auch das Zitat aus dem Titel stammt).
Wir waren alle mehr als beeindruckt und sehr glücklich darüber, dieses Musical besucht zu haben. Wir ließen beim Applaus unserer Begeisterung freien Lauf, was die Schauspieler dazu veranlasste, sich beim Publikum für den „wilden Applaus“ zu bedanken. Den Rest der Klassenfahrt über wurde der Soundtrack in Dauerschleife gehört und durch ganz Berlin tönte „Monika, sie ist unmöglich“, hin und wieder unterbrochen von „Berlin, Berlin, du meine Braut“ – unsere beiden Lehrerinnen werden diese Ohrwürmer wohl nur schwer wieder loswerden.
Zur weiteren großen Freude von Frau Meyer und Frau Koppen legten wir nach dem Musicalbesuch noch einen Stopp bei Burger King ein, was dazu führte, dass auch dieser Abend wieder spät endete. Alles in allem war es aber ein erfolgreicher und sehr schöner Tag.
Mittwoch hieß es dann schon wieder Abschiednehmen, wir packten unsere Koffer und nutzten den Tag für eine Besichtigung des Brandenburger Tors, des Potsdamer Platzes und nicht zuletzt des Europa-Hauses, was zu einem gelungenen Abschluss unserer politisch-geschichtlichen Exkursion führte. In der Ausstellung „Erlebnis Europa“ sahen wir zwei Filme über das europäische Parlament, machten Fotos vor einem Green Screen und vergnügten uns mit interaktiven Wissensspielen. Nach einer kleinen Stärkung fuhren wir zusammen zurück zur Unterkunft, luden die Koffer in den Bus und begaben uns auf den Heimweg. Im ersten Teil der Rückfahrt holten wir den fehlenden Schlaf nach, die neu gewonnene Energie nach der Pause nutzten wir dann noch für eine gemeinsame Party mit – wie sollte es anders sein – den Liedern des Musicals „Ku`damm 56“, die wir dem Busfahrer gekonnt vortrugen.
Gegen 19.00 Uhr kamen wir müde, aber glücklich am GymBu an. Am Donnerstag und Freitag wartete auf uns noch eine Nachbereitung der Klassenfahrt, welche als Beendigung des Themas „Berlin und Europa“ in einem selbst gedrehten und geschnittenen Film mündete. Unser Fazit zur Berlin-Klassenfahrt: Es war ein spannendes Abenteuer überschattet von Schlafmangel, ein Kulturschock im positiven Sinne, denn an jeder Ecke gab es etwas kulturell oder politisch-geschichtlich Bedeutsames zu entdecken, sowie ein Erlebnis kulinarischer Vielfalt.
Vielen Dank an Frau Koppen und Frau Meyer, welche die drei Tage mit wenig Schlaf auskamen und uns auch nicht übelnahmen, wenn wir mal die eine oder andere Minute zu spät zum Treffen kamen. Und vielen Dank an Shana, die uns zuverlässig durch den U-Bahn-Dschungel Berlins navigierte.
Im Großen und Ganzen war es eine gelungene Abschlussfahrt, in der wir unsere gemeinsame Zeit in der Sekundarstufe I noch einmal ordentlich zelebrierten. Da viele die Schule verlassen, werden sich teils unsere Wege trennen. Wir wünschen allen Schüler*innen und Lehrer*innen, die uns in dieser Zeit begleitet haben, nur das Beste. Man sieht sich immer zweimal im Leben!
Text: Laura Klocke, 10a, Bilder: Fr. Koppen, Fr. Meyer, Kl. 10a